Katharinasittiche fressen oft und ausgiebig. Sie haben also viel Zeit, ihre Vögel dabei zu beobachten.
Ungewöhnlich für einen Sittich, zu denen der Katharinasittich laut Namensgebung ja gehört, ist das Greifen der Nahrung mit den Füßen. Bis auf wenige Ausnahmen (wie etwa Ziegen- und Nymphensittich) machen dies nur die Großen (Lantermann 1999).
Dabei wird ein großes Futterstück zunächst mit dem Schnabel aufgenommen, zum Fuß geführt bzw. mit dem Fuß gegriffen und dann nach und nach mithilfe des Schnabels zerlegt. Die Stücke, die abgebissen werden, sind meist mundgerecht. Sie werden dann unterhalb der Feilkerbe fixiert und mit dem Unterschnabel geraspelt, bis der Papagei sie herunterschlucken kann.
Eine andere Möglichkeit ist das Fixieren des Futterbrockens mithilfe eines Fußes auf dem Ast. Von dort wird dann erneut abgebissen.
Kleinere Samen werden direkt aufgenommen, geschält und komplett verschluckt.
Wie auch beim Menschen gibt es bei einigen Papageienarten Links- und Rechts“händer“. Katharinasittichindividuen jedoch bevorzugen keine Seite. Sie greifen nach einem Futterstück mal mit dem linken und mal mit dem rechten Fuß.
Da Katharinasittiche ja alles gerne kopfüber machen (schlafen, sitzen, klettern und laufen), machen sie auch bei der Nahrungsaufnahme keine Ausnahme.
Tischmanieren sind dem Katharinasittich nicht fremd. Viele Tiere putzen sich nach dem Fressen matschiger Obstsorten den über und über beschmierten Schnabel sorgfältig ab. Aber natürlich gibt es Ausnahmen. Und eine Ausnahme in einem Schwarm von Katharinasittichen reicht aus, um den Futtertisch bereits eine Stunde nach Einbringen des Futters aussehen zu lassen, als hätte man eine Woche lang nicht geputzt.
Beim Turnen in den Ästen werden diese gerne benagt. Sind zum Zeitpunkt des Einbringens in die Voliere noch Blätter an den Ästen, so werden diese sorgfältig Stück für Stück abgeknipst. Anschließend schälen die Katharinasittiche die frische, saftige Rinde ab und kauen eine ganze Weile darauf herum, bis die Schnipsel fallen gelassen werden.